| Prävention & Arbeitsschutz

Leichtes Spiel mit der Gefährdungsbeurteilung

Beim Online-Seminar erklärte Sicherheitsfachkraft Peter Löchle (links oben), wie die Teilnehmer eine Gefährdungsbeurteilung schnell und einfach erstellen können.

Schon im Alten Testament ist Arbeitssicherheit ein Thema, heute sind Maßnahmen dafür im Arbeitsschutzgesetz geregelt: Unter anderem steht darin, dass der Arbeitgeber eine Gefährdungsbeurteilung erstellen muss. Wie das leicht und schnell funktioniert, lernten Mitglieder der Zimmerer- und Holzbau-Innung Augsburg mithilfe der BG-App „DigitGB“ beim Online-Seminar des LIV am 29. März.

Dabei haben sich sieben Teilnehmer zugeschaltet: Einer klang etwas verzweifelt und sagte: „Ich habe mich schon öfter mit dem Thema Gefährdungsbeurteilung auseinandergesetzt – heute ist der letzte Versuch.“ Referent, Sicherheitsfachkraft und gelernter Zimmerer, Peter Löchle von der Firma secum, ermutigte die Innungsmitglieder: „Die App DigitGB ist ein gutes und einfaches Mittel für die Gefährdungsbeurteilung.“

"Die Gefährdungsbeurteilung ist das erste Dokument, nach dem ein Staatsanwalt fragt“

Er nannte drei gute Gründe für die Gefährdungsbeurteilung:

  1. Erstens: Damit sorgt der Unternehmer dafür, dass seine Mitarbeiter gesund und die Baustelle unfallfrei bleiben
  2. Er schafft Rechtssicherheit: Denn im Arbeitsschutzgesetz §5 Absatz 1 steht: „Der Arbeitgeber hat durch eine Beurteilung der für die Beschäftigten mit ihrer Arbeit verbundenen Gefährdung zu ermitteln, welche Maßnahmen des Arbeitsschutzes erforderlich sind“
  3. Unternehmer können von Arbeitsschutzprämien der BG BAU profitieren, in Höhe von 3000, 5000 oder 10.000 Euro

Zum Thema Rechtssicherheit betonte Löchle: „Wenn auf der Baustelle ein Unfall passiert, ist die Gefährdungsbeurteilung das erste Dokument, nach dem ein Staatsanwalt fragt.“

Arbeitsschutz wurde bereits im Alten Testament angesprochen: Heute regelt das Arbeitsschutzgesetz, dass Arbeitgeber eine Gefährdungsbeurteilung erstellen müssen.

Anschließend folgte der Praxisteil: Vor dem Seminar hatten sich die Teilnehmer bereits die App DigitGB heruntergeladen und sich eine Muster-Baustelle überlegt, wie „Dachstuhl aufstellen in Erding“ oder Dachaufstockung Augsburg“.

Einfache Bedienung: "Die App gibt schon vieles vor"

In der App gibt es dann verschiedene Rubriken, etwa zu mechanischen und elektrischen Gefährdungen. Der Nutzer beantwortet Fragen dazu. Löchle erklärte: „Die App gibt hier schon vieles vor. Sie müssen sich also gar nicht viele Gedanken machen.“ Fragen sind etwa: „Besteht die Gefahr des Abstürzens oder Durchstürzens?“ Der App-Nutzer klickt dann das passende Feld an: „Keine“, „Vielleicht“ oder „Ja“.

Ein weiteres Themenfeld: „Welche Sägen oder Handmaschinen werden verwendet?“ – die Antworten gibt’s auch hier zum Anklicken. Und wer für eine bestimmte Maschine noch keine Betriebsanweisung hat, kann diese in der App meist direkt herunterladen, so Löchle: „Dann muss man eigentlich nur noch den Firmennamen eintragen, unterschreiben und die Betriebsanweisung ausdrucken.“

Im zweiten Seminarteil wird die Hausaufgabe besprochen

Zwischen seinen Erklärungen konnten die Teilnehmer die App in etwa zehnminütigen Pausen immer wieder selbst testen und anschließend nachfragen.

In etwa zwei Wochen treffen sich die Seminarteilnehmer wieder. Bis dahin erstellen sie eine komplette Gefährdungsbeurteilung. Wenn alle Gefährdungs-Rubriken ausgefüllt sind, wird das Deckblatt einfach ausgedruckt und im Projektordner eingepflegt. Löchle motivierte die Innungsmitglieder: „Spielen Sie mit der App.“


Die Seminare für die Innungen im Überblick

Welche Gefahren lauern auf meiner Baustelle und wie kann ich sie beseitigen? Darüber machen sich Unternehmer Gedanken, wenn sie eine Gefährdungsbeurteilung erstellen.

Zurück